Gesellschaft

Es macht wenig Sinn, über die Bewältigung ökologischer Herausforderungen nachzudenken, ohne sich gleichzeitig Gedanken über die zugrundeliegenden oder zumindest eng verbundenen gesellschaftlichen Prozesse zu machen. Welche dieser Prozesse führen in welche Richtung? Wo gibt es entscheidende Schnittstellen zur Ökologie?


"Ungleichheit ist die entscheidende Herausforderung unserer Zeit." sagte niemand geringerer als Barack Obama. Nach einer Schätzung von Oxfam besitzen die 62 wohlhabensten Menschen der Welt genau so viel Geld wie die ärmer Hälfte der Weltbevölkerung (also ca. 3.600.000.000 Menschen). Das Gesamtvermögen dieser zwei ungleichen Gruppen wurde auf 1.760.000.000.000 Dollar geschätzt.

In der Gruppe der Reichen macht das 28.387.096.774 Dollar pro Person.

Bei der armen Hälfte der Welt sind es 489 Dollar pro Person.

Dies sind "nur" Schätzungen. Doch der Trend ist eindeutig. Die soziale Ungleichheit nimmt in allen hochentwickelten Ländern seit den 80-er Jahren rapide zu. Ein relativ neuer Forschungszweig der Ökonomie beginnt, dieses Phänomen zu erforschen. Abseits jeder Neid-Debatten birgt die zunehmende Ungleichheit mittel- und langfristig erhebliche Risiken für den inneren und äußeren Frieden. Dieselben Prozesse, die den extremen Reichtum der wirtschaftlichen Eliten fördern, führen zudem zwangsläufig zu nicht-nachhaltigen ökologischen Veränderungen.