Zukunft

Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt - oder...?



Wenn die Menschheit langfristig über ihre Verhältnisse lebt, sind Konflikte um die verbleibenden Ressourcen unausweichlich. Es macht daher wenig Sinn, Ökologie und menschliches Wohlergehen als Gegenspieler zu begreifen. Es geht nicht um die Wahrung von Prinzipien sondern um unsere Zukunft.



Viele Eingriffe, die einerseits Grundlage unserer Zivilisation sind, werden im Übermaß zu Zerstörungen, die wesentliche Lebensräume bedrohen oder vernichten. Diese Lebensräume sind auch unsere Lebensräume. Dabei können 7 Kategorien der Zerstörung unterschieden werden, in die alle zerstörerischen Prozesse eingeordnet werden können.


Gemeinsam bilden die verschiedenen Arten der Zerstörung den vielzitierten Perfect Storm. Dieser Sturm führt schon jetzt zu einer drastischen Reduzierung der Artenvielfalt. Das drohende Artenmassensterben ist bei weitem die größte Herausforderung, vor der die Menschheit momentan steht. Aber auch die menschverursachte Erderwärmung wird gravierende Folgen für menschliche Gesellschaften und bisherige Ökosysteme haben, wenn wir es nicht schaffen, die Emission von Treibhausgasen drastisch zu reduzieren (d.h. keine CO2-Emissionen ab 2080). 


Ein weiteres Problem, welches in der Öffentlichkeit stark unterschätzt wird, sind die Mengen an künstlich produziertem, biologisch verfügbarem Stickstoff - vor allem im Form von Kunstdünger und durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe. Flüsse, Küstengebiete und Binnenmeere sind schon in erheblichem Maße überdüngt. Nord- und Ostsee können ein Lied davon singen. Sogenannte "Todeszonen" (sauerstofffreie Meeresareale) breiten sich in den Weltmeeren aus. Wesentliche Puffersysteme könnten irgendwann ausgereizt sein. Wir müssen auch hier rechtzeitig umsteuern, bevor globale Gleichgewichte (z.B. Ozeane) in´s Schwanken kommen.


Die aktuellen Entwicklungen bedrohen nicht nur ökologische Gleichgewichte sondern auch menschliche Gesellschaften. Der seit ca. 40 Jahren anhaltende und aktuell stark zunehmende Trend zur sozialen Ungleichheit gefährdet nicht nur den inneren und äußeren Frieden sondern verhindert auch Lösungsansätze für herausragende gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen.


Neben vielen alarmierenden Zeichen gibt es auch hoffnungsvolle Entwicklungen. Diese reichen zwar in keiner Weise zur Lösung anstehender Herausforderungen, aber sie machen Mut. Diesen Mut brauchen wir, um gemeinsam Aufgaben zu meistern, vor denen der Einzelne resigniert zu verzweifeln droht.


Manchmal entsteht der Eindruck, man könne ohnehin nichts tun. Viele Menschen nehmen eine fatalistische Grundhaltung ein und versuchen, mitzunehmen was geht. Und doch kann jeder in seinem persönlichen Alltag etwas tun; nicht nur in seiner Rolle als Verbraucher und Konsument, sondern auch in seiner Funktion als Bürger, Gesprächspartner, Vereinsmitglied, Vereinspräsident, Wähler... oder in seiner beruflichen Tätigkeit.